Im Format "Song-Talk" teilen wir mit euch Denkanstöße und Impulse auf der Grundlage von Songtexten. Wenn ihr unsere Impulse gerne für eure Gruppe verwenden möchtet, schreibt uns doch gerne kurz eine Mail an: redaktion@freizeitenguru.de
"You foud me" von the Fray
Song und Originaltext von Isaac Slade und Joe King - Freie Übersetzung vom Guru-Team:
„Ich habe Gott gefunden an der Ecke der ersten Straße und Amistad
Wo der Westen fast schon gewonnen hatte
Ganz alleine rauchte er seine letzte Zigarette
Ich fragte: „Wo warst du?“
Und er sagte: „Frag alles, was du wissen willst“
Wo warst du, als alles auseinandergebrochen ist?
All die Tage, die ich neben dem Telefon verbracht habe
Das nie geklingelt hat und alles was ich gebraucht hätte war dieser eine Anruf
Der nie gekommen ist zur Ecke der ersten Straße
Verloren und verunsichert hast du mich gefunden
Auf dem Boden liegend, umgeben von
Warum hast du warten müssen? Wo warst du?
Einfach ein bisschen spät hast du mich gefunden
Und am Ende stehen wir alle alleine da
Sie zu verlieren – die einzige die jemals gewusst hat
Wer ich bin, wer ich nicht bin und wer ich gerne sein würde
Es gab keine Chance zu wissen, wie lange sie neben mir sein würde
Verloren und verunsichert hast du mich gefunden
Auf dem Boden liegend, umgeben von
Warum hast du warten müssen? Wo warst du?
Einfach ein bisschen spät hast du mich gefunden
Früher Morgen, die Stadt erwacht
Ich habe Jahre lang angerufen und du hast mir nie eine Nachricht hinterlassen
Du hast mir nie einen Brief geschrieben
Du hast vielleicht Nerven, mir alles zu nehmen, was ich jemals gewollt habe
Verloren und verunsichert hast du mich gefunden
Auf dem Boden liegend, umgeben von
Warum hast du warten müssen? Wo warst du?
Einfach ein bisschen spät hast du mich gefunden
Warum hast du warten müssen, mich zu finden?
Song-Talk
Ich habe Gott gefunden,
an einer Ecke, irgendwo
Und ich glaube wir waren alle schonmal in einer ähnlichen Situation. Verzweifelt, am Boden zerstört und haben uns gefragt: Wenn es einen Gott gibt- wo ist er? Gerade kurz eine Zigarette rauchen?
Interessant ist, auch in der Bibel kommt eine solche Situation vor. Sogar Jesus, Gottes Sohn, fragt in seiner letzten Stunde als er am Kreuz hängt, leidet und stirbt: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
Das ist das Problem mit Gott, was ich auch habe. Er schreibt keine Nachrichten, keine Briefe, er ruft auch nicht an und trotzdem habe ich manchmal das Gefühl, dass er da ist. Dann ist da eine wohlige Wärme, die sich vom Bauch aus ausbreitet und ein Gefühl von innerer Ruhe und Frieden zurücklässt. Und in anderen Situationen ist da- wie auch hier im Text- Funkstille.
Was ich interessant finde an dem Text ist, dass-wie auch im Titel- die ganze Zeit von „You found me“/“Du hast mich gefunden“ die Rede ist. Wenn man allerdings an den Anfang des Textes zurückblickt steht da als allererstes: „Ich habe Gott gefunden“.
Vielleicht war er schon immer da, an der Ecke und an jeder anderen, in jedem Wald, an jedem Fluss. Vielleicht hat er uns nie finden müssen, weil er uns nie verloren hat.
Vielleicht ist es an uns, ihn zu finden – wenn wir wollen.
Was ich ebenfalls sehr schön finde ist, dass das einzige, was Gott selbst in dem ganzen Text sagt, ist: „Frag alles, was du wissen willst.“
Das ist eine Einladung, kein Dogma- Entweder du glaubst oder nicht, entweder Himmel oder Hölle. Eine Einladung, eine Einladung zu fragen, zu zweifeln.
Vielleicht steht Gott an jeder Ecke und wartet bis wir ihn finden und anfangen zu fragen.
-Guru-Redaktion-